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Gesundheit hat ein Geschlecht: Mädchen* und Burschen* finden in unserer Gesellschaft ungleiche Bedingungen vor und reagieren darauf unterschiedlich. Das beeinflusst auch ihre Chancen auf ein gesundes Leben. Ab dem 13. Lebensjahr sinken bei Mädchen* nachweislich ihr subjektiver Gesundheitszustand und ihre Lebenszufriedenheit. Jedes zweite 15-jährige Mädchen* fühlt sich zu dick. Tatsächlich sind bezogen auf den Body-Mass-Index (BMI) nur 11,7 Prozent übergewichtig. (1) Essprobleme kommen zu 90 Prozent bei Mädchen und Frauen vor (2).
Die Anzahl der täglich rauchenden Mädchen* im Alter von 15 Jahren ist gleich hoch wie jene der Burschen. Einmal oder öfter pro Woche rauchen sogar mehr 15- und 17-jährige Mädchen* als Burschen* im gleichen Alter. Beim wöchentlichen Alkoholkonsum gleichen Mädchen* sich ebenfalls den Burschen an. Nur 12,5 Prozent der 11- bis 17-jährigen Mädchen* (im Vergleich: 23,2 Prozent der gleichaltrigen Burschen*) halten sich an die internationalen Bewegungsempfehlungen, nämlich eine Stunde am Tag körperlich aktiv zu sein. (3)
Menstruationsschmerzen sind weit verbreitet: 67 von 100 Mädchen* und Frauen* haben während ihrer Periode zeitweise mehr oder weniger starke Schmerzen. Bei 10 von 100 Frauen* sind die Beschwerden so stark, dass sie jeden Monat für ein bis drei Tage nicht in der Lage sind, ihren normalen Alltag zu bewältigen. Mittlere bis starke primäre Menstruationsbeschwerden sind bei jungen Frauen* unter 20 Jahren häufiger als bei älteren Frauen*. Meist lassen die Beschwerden wenige Jahre nach der ersten Periode nach, bei manchen hören sie auch ganz auf. (4)
Mädchen* nehmen häufiger regelmäßig Medikamente, wobei der Anteil mit dem Alter steigt (5).
In Workshops stellen die Mitarbeiterinnen des Frauengesundheitszentrums immer wieder fest, dass viele Schülerinnen wenig über körperliche Vorgänge und Veränderungen, Sexualität und Verhütung Bescheid wissen. In einer reinen Mädchengruppe fällt es ihnen leichter, Fragen zu stellen und auch schwierige, vermeintlich peinliche Themen zu besprechen. Dass sich Mädchen* eigene Räume und Angebote wünschen, zeigte auch das zweijährige Strukturprojekt Mädchengesundheit Steiermark des Frauengesundheitszentrums.
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Das Körperselbstbild österreichischer Schülerinnen und Schüler: HBSC-Ergebnisse 2021/22. Die Factsheet aus dem Jahr 2024 zeigen anhand der HBSC Daten, wie weit das Gefühl zu dick oder zu dünn zu sein bei den österreichischen Schülerinnen und Schülern verbreitet ist und mit welchen anderen Gesundheitsindikatoren das Körperselbstbild in Zusammenhang steht.
Kinder- und Jugendgesundheit
Gesundheitskompetente Jugendarbeit. bOJA – Bundesweites Netzwerk Offene Jugendarbeit.
https://www.gesunde-jugendarbeit.at/
Gesundheit und Gesundheitsverhalten von österreichischen Schülern und Schülerinnen. Ergebnisse des WHO-HBSC-Survey 2021/2022. Bundesministerium für Soziales, Wien 2022.
Kinder- und Jugendgesundheit
Ă–sterreichischer Frauengesundheitsbericht 2022. Bundesministerium fĂĽr Gesundheit, Wien 2022.
Frauen- und Gendergesundheit
Autorinnen:
Jutta Eppich, Erziehungs- und Bildungswissenschafterin. Master of Public Health, Expertin der Fachstelle Mädchengesundheit Steiermark des Frauengesundheitszentrums;
Felice Gallé, Kommunikationswissenschafterin, Geschäftsführungsteam Frauengesundheitszentrum
Letzte Aktualisierung: 19. September 2024