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Gesundheit vertrÀgt keine Gewalt

Presseinformation, Graz, Donnerstag, 30. JĂ€nner 2020

Der Gesundheitsfonds Steiermark und das Frauengesundheitszentrum haben gestern das Projekt Gesundheit vertrĂ€gt keine Gewalt – Hinschauen und Nachfragen hilft! mit einer Kick-off-Veranstaltung offiziell gestartet. Teilgenommen haben LandesrĂ€tin Julianne Bogner-Strauß sowie ĂŒber 40 ExpertInnen und EntscheidungstrĂ€gerInnen aus dem Gesundheits- und Gewaltschutzbereich, darunter VertreterInnen der Fachabteilungen des Landes Steiermark, der Österreichischen Gesundheitskasse, der Ärztekammer, der BerufsverbĂ€nde, aus KrankenhĂ€usern, von Opferschutzgruppen, von der Medizinischen UniversitĂ€t Graz und der Fachhochschule Joanneum. Lebhaft diskutiert wurde die Verankerung des Themas Umgang mit Gewalt in den Aus- und Fortbildungen der Gesundheitsberufe.

„Wir wollen noch mehr BeschĂ€ftigte im Gesundheitswesen fĂŒr das Thema gesundheitliche Gewaltfolgen sensibilisieren, weitere Fortbildungen anbieten und einen entsprechenden Schwerpunkt in weiteren Gesundheitsausbildungen verankern. Daher wurde in der Gesundheitsplattform Steiermark beschlossen, dieses erfolgreiche Projekt zu erweitern und fortzufĂŒhren“, eröffnete GeschĂ€ftsfĂŒhrer Bernd Leinich vom Gesundheitsfonds Steiermark die Veranstaltung.

GesundheitslandesrĂ€tin Juliane Bogner-Strauß, die sich bereits in den vergangenen zwei Jahren intensiv dem Thema Gewalt und Gewaltschutz gewidmet hat, betonte: „Niemand in der Gesellschaft vertrĂ€gt Gewalt. Mit diesem Projekt wird das Thema Erkennen von Gewalterfahrungen in die Ausbildung von Gesundheitsberufen gebracht. Menschen haben oft nicht den Mut hinzuschauen und wissen zudem auch oft nicht, wie man Betroffene anspricht und ihnen helfen kann“: Ein wesentliches Ziel sei daher, „dass betroffene Frauen und MĂ€nner offen ĂŒber Gewalterfahrungen sprechen können und ihnen passende UnterstĂŒtzung angeboten werden kann“.

FĂŒr LandesrĂ€tin Doris Kampus, zustĂ€ndig fĂŒr Gewaltschutz in der Steiermark, ist es klar, dass es gegenĂŒber Gewalt keinerlei Toleranz geben darf. „Gewalt geht uns alle an. Sie ist eine Herausforderung fĂŒr die gesamte Gesellschaft.“ In den vergangenen Jahren wurden die vielfĂ€ltigen BemĂŒhungen fĂŒr mehr Beratung, AufklĂ€rung und Therapie in der Steiermark vorangetrieben. So wurden unter anderem das Gewaltschutzbudget des Landes auf sechs Millionen Euro aufgestockt, ein Gewaltschutzbeirat etabliert und neue Therapieangebote wie die tĂ€terorientierte Opferarbeit eingefĂŒhrt. Das Ziel ist es, dass alle Betroffenen binnen 30 Fahrminuten Zugang zu qualifizierter Beratung und Betreuung haben. Kampus: „Wir regionalisieren die Angebot auch im Bereich des Gewaltschutzes, um noch nĂ€her bei den Betroffenen sein zu können.“

Gewalt als Thema im Gesundheitswesen
MitarbeiterInnen im Gesundheitswesen sind mit vielfĂ€ltigen Formen von Gewalt konfrontiert. FĂŒr Christine Hirtl, Projektleiterin und Mitglied des GeschĂ€ftsfĂŒhrungsteams des Frauengesundheitszentrums, ist daher eine gute Zusammenarbeit und Vernetzung wichtig, etwa von Fachleuten im Gewaltschutzbereich mit ÄrztInnen und weiteren MitarbeiterInnen im Gesundheitswesen. „Wir sehen uns mit dem Projekt Gesundheit vertrĂ€gt keine Gewalt – Hinschauen und Nachfragen hilft! an der Schnittstelle von Gewaltschutz und Gesundheitswesen, bĂŒndeln die Expertisen und entwickelt mit den Verantwortlichen neue Aus- und Weiterbildungsformate.“ Als Auftrag nimmt sie aus der Diskussion bei der Auftaktveranstaltung vor allem zwei Punkte mit: „Hebammen und in der Pflege BeschĂ€ftigte konnten mit Aus- und Fortbildungen bereits gut erreicht werden. FĂŒr einige Berufsgruppen braucht es noch maßgeschneiderte Angebote. Und wir mĂŒssen uns ĂŒberlegen, wie wir Studierende, aber auch bereits im Beruf stehende motivieren, die Vorlesungen und Trainings zu nĂŒtzen. Von Verpflichtung bis zu Zertifikaten als Anreiz reichen die Möglichkeiten, die wir uns gemeinsam anschauen wollen.“ Denn letztlich, so der Tenor beim Projektstart, ginge es um eine ethische Verpflichtung und die QualitĂ€t des steirischen Gesundheitswesens.

Neuer Fortbildungskatalog fĂŒr MitarbeiterInnen im Gesundheitswesen
Derzeit erarbeitet das Projektteam des Frauengesundheitszentrums auch einen eigenen Fortbildungskatalog. Ab MĂ€rz 2020 können etwa KrankenhĂ€user, Praxen und Gesundheitszentren fĂŒr ihre MitarbeiterInnen Fortbildungen daraus kostenfrei buchen. Die ReferentInnen kommen unter anderem aus dem Gewaltschutzbereich und haben jahrelange Erfahrung. Geplant sind Veranstaltungen zum Umgang mit hĂ€uslicher Gewalt, zum Umgang mit Trauma und zu psychischen Langzeitfolgen von Gewalt, zum rechtlichen Rahmen – Stichwort Anzeigepflicht – und mehr.

Mehr Information ĂŒber das Projekt Gesundheit vertrĂ€gt keine Gewalt – Hinschauen und Nachfragen hilft
www.frauengesundheitszentrum.eu/gesundheit-vertraegt-keine-gewalt-hinschauen-und-nachfragen-hilft

Pressekontakt
Rita Obergeschwandner, rita.obergeschwandner@fgz.co.at, 0316 83 79 98-30
„Niemand in der Gesellschaft vertrĂ€gt Gewalt. Mit dem Projekt Gesundheit vertrĂ€gt keine Gewalt – Hinschauen und Nachfragen hilft! wurde das Thema Erkennen von Gewalterfahrungen in die Ausbildung von Gesundheitsberufen gebracht. Menschen haben oft nicht den Mut hinzuschauen und wissen zudem auch oft nicht, wie man Betroffene anspricht, sie unterstĂŒtzt oder ihnen helfen kann“, erklĂ€rt die GesundheitslandesrĂ€tin.Zudem betont Bogner-Strauß, dass es umso wichtiger ist, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Gesundheitsberufen durch Fortbildungen im Erkennen jeglicher Art von Gewalt sensibilisiert werden. „Ein wesentliches Ziel ist, dass betroffene Frauen und MĂ€nner offen ĂŒber Gewalterfahrungen sprechen können und ihnen passende UnterstĂŒtzung angeboten werden kann.“
Julianne Bogner-Strauß, LandesrĂ€tin fĂŒr Gesundheit
„Gewalt geht uns alle an. Sie ist eine Herausforderung fĂŒr die gesamte Gesellschaft. In den vergangenen Jahren wurden die vielfĂ€ltigen BemĂŒhungen fĂŒr mehr Beratung, AufklĂ€rung und Therapie in der Steiermark vorangetrieben. So wurden unter anderem das Gewaltschutzbudget des Landes auf sechs Millionen Euro aufgestockt, ein Gewaltschutzbeirat etabliert und neue Therapieangebote wie die tĂ€terorientierte Opferarbeit eingefĂŒhrt. Das Ziel ist es, dass alle Betroffenen binnen 30 Fahrminuten Zugang zu qualifizierter Beratung und Betreuung haben. Wir regionalisieren die Angebot auch im Bereich des Gewaltschutzes, um noch nĂ€her bei den Betroffenen sein zu können.“
Doris Kampus, LandesrĂ€tin fĂŒr Soziales
„Wir wollen noch mehr BeschĂ€ftigte im Gesundheitswesen fĂŒr das Thema ‚Gesundheitliche Gewaltfolgen‘ sensibilisieren, weitere Fortbildungen anbieten und einen entsprechenden Schwerpunkt in weiteren Gesundheitsausbildungen verankern.  Daher wurde in der Gesundheitsplattform Steiermark beschlossen,  dieses erfolgreiche Projekt zu erweitern und fortzufĂŒhren.“
Bernd Leinich, GeschĂ€ftsfĂŒhrer Gesundheitsfonds Steiermark