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Frauen werden in ihrer Gesundheitskompetenz gestärkt und ermutigt, sich aktiv als Expertinnen für sich selbst im Gesundheitswesen einzubringen. Frauen und Männer, die in den Bereichen Gesundheit, Soziales und Bildung arbeiten, werden beteiligt, um die Anliegen der Frauen zu unterstützen.
ARGE Durchblick, Projektteam Graz: Frauengesundheitszentrum, Veronika Graber, Ulla Sladek, Brigitte Steingruber, Rita Obergeschwandner; Wien: FEM, FEM SÜD
Fonds Gesundes Österreich, Land Steiermark Gesundheit, Land Steiermark Frauen, Land Steiermark Jugend, Stadt Frauen und Gleichstellung, Wiener Gesundheitsförderung, Wiener Gebietskrankenkasse
Bedarfserhebung
2013 haben wir Fachfrauen und Fachmänner sowie Frauen mit chronischen Krankheiten zu ihren Erfahrungen befragt. Auf Basis ihrer Rückmeldungen haben die Projektmitarbeiterinnen Maßnahmen konzipiert. Bericht
Durchblick – Gesundes Wissen für Frauen
In 3 Modulen á 3 Stunden lernen Frauen, die mit chronischen Krankheiten leben, ihre Rechte als Patientin kennen, reflektieren ihre Erfahrungen im Gesundheitswesen und üben, ihre Anliegen einzubringen. Sie bekommen Tipps, wie sie sich auf Gespräche mit ÄrztInnen und anderen Health Professionals gut vorbereiten können und lernen, wie sie seriöse Informationen zu Gesundheit, Krankheit und Behandlung von Werbung und einseitigen Gesundheitsinformationen unterscheiden können. Seit September 2014 führte das Grazer Frauengesundheitszentrum drei Kursreihen durch: Im Mürztal, in Hartberg und in Graz. In der Durchführung außerhalb von Graz wurde mit Organisationen vor Ort, wie der Versicherungsanstalt für Eisenbahnen und Bergbau (VAEB) und der Frauen- und Mädchenberatungsstelle Hartberg, kooperiert.
Pionierinnengruppe
In Graz konnten Frauen, die mit chronischen Krankheiten leben, als Mitglieder der Pionierinnen aktiv zur Mitarbeit am Projekt gewonnen werden. Sie treffen sich regelmäßig, um gemeinsame Anliegen von Frauen mit Langzeiterkrankungen herauszuarbeiten. Die Projektmitarbeiterinnen unterstützen sie inhaltlich und organisatorisch. Neben dem Empowerment von Frauen mit chronischen Krankheiten ist das Ziel der Pionierinnen, ihre Erfahrungen einer Fachöffentlichkeit zugänglich zu machen, um die Qualität der Gesundheitsversorgung für Frauen mit chronischen Krankheiten zu verbessern. Derzeit sind 8 Frauen in der Pionierinnengruppe aktiv. Seit Oktober 2014 haben die Pionierinnen an der Arbeitstagung teilgenommen. Sie haben internationale, nationale und lokale Good Practice Beispiele für die Beratung und Beteiligung von Frauen mit chronischen Krankheiten recherchiert. Aus den lokalen Beispielen haben sie eine Institution ausgewählt, zu der sie eine Exkursion geplant und vorbereitet haben. Gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen des Frauengesundheitszentrums haben sie einen Folder erstellt, der die Gruppe interessierten Frauen und Fachpersonen vorstellt.
Arbeitstagungen: Auf der Arbeitstagung Information, Beratung und Beteiligung von Frauen mit chronischen Krankheiten im Oktober 2014 haben die Pionierinnen ihre bisherige Arbeit vorgestellt und sich mit Fachpersonen aus dem Gesundheits-, Sozial- und Bildungsbereich vernetzt. Neben dem Wissenszuwachs durch fachliche Vorträge wurde das gemeinsame Aufeinander-Zugehen von allen Teilnehmerinnen der Tagung als sehr positiv hervorgehoben.
Beirat
Der Beirat spiegelt in seiner Zusammensetzung die Zielgruppen des Projekts wider: Frauen mit chronischen Krankheiten, ÄrztInnen, Pflegepersonen, Ergo- und PhysiotherapeutInnen, PsychotherapeutInnen, SozialarbeiterInnen und Case-ManagerInnen, AkteurInnen von Versicherungen und Berufsgruppenvertreterinnen sitzen an einem Tisch. Der Beirat berät die Projektmitarbeiterinnen, schafft Zugänge zu den Zielgruppen und entwickelt Ideen, wie die Maßnahmen des Projekts nachhaltig verankert werden können. Der Beirat fand seit Oktober 2014 dreimal statt.
Fortbildungen für Fachpersonen im Gesundheits-, Sozial- und Bildungsbereich: Auch für Fachpersonen und MultiplikatorInnen bietet das Grazer Frauengesundheitszentrum kostenfreie Fortbildungen in Gesundheitskompetenz. Die Inhalte der zwei- bis vierstündigen Fortbildungen sind: Was ist Gesundheitskompetenz? Was kann ich als Fachperson tun, um die Gesundheitskompetenz von Frauen mit chronischen Krankheiten zu stärken? Wie finde ich gute Gesundheitsinformationen, die ich an PatientInnen und KlientInnen weitergeben kann? Wie kann ich PatientInnen, KlientInnen und Angehörige beteiligen, um gemeinsam gute Entscheidungen zu treffen?